Der Nordcontest liegt nun hinter uns und somit die erste Bewährungsprobe für unseren Mastanhänger.
Der Mastanhänger hat einwandfrei seinen Zweck erfüllt. Wir haben uns vor Ort den nördlich gelegenen Hügel mit Pavillon zum Aufbau ausgesucht, da dieser eine weitestgehend waagerechte gerade Zufahrt zum zusammenstecken des Mastes bietet. Es war an diesem Tag recht windig (auf dem Hügel erst recht) und wir haben uns entschlossen nur 9m unseres 12m-Mastes aufzubauen.
Der Versuch das Pavillon mit zwei Planen einigermaßen windgeschützt zu bekommen, ist nur teilweise gelungen. Einige Ösen der Plane mussten dran glauben und sie ist im Wind ganz schön hin- und her geschlagen. Ohne Windschutz wäre es aber gar nicht auszuhalten gewesen. Sollten wir dort öfter stehen wollen, müssen wir uns mal über einen stabileren Windschutz Gedanken machen. Ach ja, an den Füßen zog´s natürlich trotzdem.
Die Mastteile sind zusammengesteckt, jetzt werden die Antennen montiert.
Zusammenbau des Antennenträgers war wie bei den Generalproben problemlos. Abspannung nach drei Seiten -alles kein Problem- wahrscheinlich hätten auch die 12m bombensicher gestanden.
Rotorcheck am Boden -alles in Ordnung- also auf in die Höhe damit.
Schnell noch die Geräte angeschlossen und den Laptop hochgefahren -auf die Uhr gesehen- aha der Contest hat soeben angefangen. Just in Time. Kopfhörer auf und Punkte sammeln. Erste Station gehört -nicht besonders stark- wollen wir mal die Antenne nachdrehen. Und wie soll es anders sein wieder einmal Totalausfall des Rotors.
Die Antenne steht fest Richtung Osten. Auch von den wüsten Beschimpfungen ist der Rotor unbeeindruckt und bleibt auf Position. Nun gut, was tun...... . Osten ist eine unpraktische Richtung für den Nordcontest...... Man müsste zumindest auf Süden stellen ..... oder noch besser: eine Antenne nach Osten und eine nach Süden .... wir haben ja ein Umschaltrelais im EVV... . Gesagt getan. Mast wieder gekippt Antennen umgesetzt, umverkabelt und wieder hoch damit. Dauer ca. 15 Min. (Ist schon schön mit dem neuen Anhänger).
Zwischendurch gemerkt, dass kein Sprit zum Nachtanken für den Jockel da ist... irgendjemand ist dann noch schnell zur Tankstelle einen Kanister Super kaufen.
Nun aber schnell wieder die Kopfhörer auf und weiter gehts. Es ging dann auf 2m auch noch verhältnismäßig gut mit den beiden Antennenrichtungen (das meiste kam aus Süden). Nachdem dann kurz vor Schluss des 2m-Teils kaum noch neue Stationen ausfindig zu machen waren, haben wir uns schon mal Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere missliche Rotor-Lage auf 70cm ausgleichen können.
Im Endeffekt haben wir 2 Meter 15min früher beendet um dann rechtzeitig auf 70cm beginnen zu können (leider ist beim Nordcontest keine Pause zwischen 2m und 70cm).
Wir haben uns dann waghalsig dazu entschlossen den selbstgebauten horizontalen Rundstrahler auf die Mastspitze zu setzen und eine Flexayagi nach Süden zu richten. Noch eine Abspannung an die Wendelantenne -Was für eine Konstruktion- (Puh - Schweißperlen...). Umschaltung wieder wie gehabt mit dem EVV.

Die oberste Antenne hatte eine starke Windlast. Aber es hat gehalten!

 
Auf 70 war der Betrieb dann wieder erwartungsgemäß zäh. Wir haben dann immer zwischen den beiden Antennen umgeschaltet.
Nach Süden brachte die Richtantenne natürlich viel mehr aber quer aus Hamburg war die Wendel besser. So haben wir uns über die Zeit gerettet und sind am Ende zu diesem passablen Ergebnis gekommen:
2m:
30 QSO´s
weiteste Verbindung = ca. 650km (JN47) am Bodensee
70cm:
11 QSO´s
weiteste Verbindung = ca. 375km (JO30) in der Eifel
.... man waren wir froh, als es am Ende unten in der geschlossenen Hütte warme Würstchen gab....
Zufrieden den Contest trotz Komplikationen zu Ende gebracht zu haben sind wir dann abends wieder nach Hause gezogen.
Resümee:
- Wir müssen den Rotor wieder prüfen , vielleicht ist es diesmal auch das Steuergerät ? Man wird sehen.
  Vielleicht alternative Lösungen in Betracht ziehen
- mehr Windschutz
- vielleicht dürfen / wollen wir anstatt unseres Verpflegungszeltes zum Hamburg-Contest den geschlossen Pavillion
unten zum sitzen nutzen und unsere Funkstation oben auf dem Berg extra betreiben ?
 
Text: Stefan DJ2SN; Fotos: Dieter DL7AHS